Sachverhalt:

Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul Hildesheim (Vinzentinerinnen) beabsichtigt gemeinsam mit ihrer Unternehmung Vinzenz Sozialprojekte (ViSo) das Areal rund um das Gut Steuerwald für die Nutzung sozialer und christlicher Projekte instand zu setzen und auszubauen. Dazu soll das Areal von der aktuellen Eigentümerin Stadt Hildesheim an die Kongregation verkauft werden.

Durch den Verkauf kann eine neue Entwicklungsperspektive für das Gelände eröffnet werden. Dies soll einvernehmlich mit dem dort bereits ansässigen Reit- und Fahrverein Hildesheim Steuerwald e.V. (RFV) vorangetrieben werden.

Der RFV wird sich auf der östlichen Gutsseite konzentrieren, während auf der westlichen Grundstücksseite die neuen Nutzungen angesiedelt werden sollen. Der Verbleib des Reitvereins ist ausdrücklich gewünscht, Synergieeffekte zwischen dem Reitverein und den neuen Nutzungen werden angestrebt.

Ziel der Stadt Hildesheim ist die Erhaltung des historisch bedeutsamen Ensembles einhergehend mit der Berücksichtigung umweltrechtlicher und städtebaulicher Belange. Die Ziele einer Entwicklung des Gutes sind insbesondere:

-          Öffnung für die Öffentlichkeit

-          Gastronomische und kulturelle Angebote

-          Verbindung zu den benachbarten Wander- und Freizeitwegen 

-          Berücksichtigung und Integration des Reit- und Fahrvereins

-          Würdige Nutzung der bedeutenden Denkmäler – Sicherstellung der Erhaltung der Burg Steuerwald

Konzeption:

Die Planungen der Kongregation umfassen die Ansiedlung eines Hospizes sowie einer Hofstelle mit Hofladen, Hofcafé und Kunst- und Handwerksmanufakturen. Des Weiteren sollen Sozialprojekte für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene und Menschen mit Beeinträchtigung angeboten werden. Ein weiterer Bestandteil der Planungen ist die Kapelle auf dem Gutsgelände zu erhalten und diese für Trauungen und andere Feste zur Verfügung zu stellen. Übergeordnete Zielsetzung ist die Öffnung des Geländes als „Stadtbauernhof“, Marktplatz, Ausflugsort sowie die Schaffung eines Wohn- und Arbeitsortes für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.

Als erster Entwicklungsschritt ist die Errichtung des Michaelis-Hospizes an Stelle des alten Stalls – westlich des Mühlengrabens – vorgesehen. Durch die unterschiedlichen Nutzungen und die baulichen Veränderungen der historischen Bausubstanz, dient das Gut Steuerwald der Stärkung der Attraktivität der Stadt als Wohnstandort, der Wirtschaftskraft, der Familienfreundlichkeit und Generationssensibilität sowie der Stärkung von Bildung und Qualifizierung.

Weiteres Vorgehen:

Für die weitere Umsetzung des Projektes bedarf es der Änderung des Flächennutzungsplanes und der Aufstellung eines Bebauungsplanes, inkl. aller notwendigen Untersuchungen. Zudem wird ein städtebaulicher Vertrag aufgesetzt. Die Realisierung des Gesamtprojektes soll schrittweise erfolgen. Die Absicht zur gemeinsamen Entwicklung des Projektes erklären sowohl die Stadt Hildesheim, als auch die Kongregation in einem Letter of Intent.

Grobe Zeitschiene:

-          Initialprojekt Hospiz: Errichtung des Michaelis-Hospizes an Stelle des verfallenden Stallgebäudes westlich des Mühlengrabens (ehemaliger Schafstall) ca. ab Herbst 2022

-          Bauleitplanung (ab ca. Ende 2022 bis ca. Ende 2024): Schaffung des notwendigen Baurechts zur Umsetzung des Entwicklungskonzeptes

-          weitere bauliche Umsetzung des Projektes: Sanierung der Stallungen des Reit- und Fahrvereins, Sanierung und Umsetzung des Entwicklungskonzeptes auf dem Gut Steuerwald

-          bauliche Umsetzung des zweiten Projektteils (ab ca. 2027), d.h. Entwicklung auf den bisherigen Reitplätzen

Das Projekt befindet sich zum aktuellen Zeitpunkt noch in der konzeptionellen Reifephase und wird bis zum Beginn der Bauleitplanung weiter ausgearbeitet.  

Anlage:

- Konzeptentwurf/Lageplan