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Sachverhalt:
Gemäß Haushaltsbegleitbeschluss Nr. 6 zum Haushaltsentwurf 2019 ist die Verwaltung aufgefordert, „ein Konzept zur Gestaltung des öffentlichen Raums zu entwickeln, wie die sozialen Brennpunkte in der Innenstadt verbessert werden können. Hierbei ist u.a. zu prüfen, ob diese mittels einer Förderung von Projekten entsprechender Projektpartner (z.B. Caritas, Sozialagentur Cluster…) erfolgen kann“.
Dies vorausgeschickt, nimmt die Verwaltung zu Bedarfen und Möglichkeiten der Projektförderung wie folgt Stellung:
In jeder großen Stadt gibt es Orte, an denen sich wohnungslose, obdachlose oder Personen aus der sogenannten „Trinkerszene“ aufhalten. Zur Betreuung und zum Aufenthalt dieses Personenkreises gibt es in Hildesheim zahlreiche verschiedene Angebote:
Davon unbenommen möchte sich der o.g. Personenkreis auch im Freien und damit (auch) auf öffentlichen Plätzen der Stadt Hildesheim aufhalten. Hier gibt es einige Treffpunkte, die regelmäßig aufgesucht werden. Dabei sind u.a. die Jakobikirche, die Wallstraße, der Bahnhofsvorplatz, der Marienfriedhof, der Fußweg vor der Martin-Luther-Kirche (genannt Nordkurve) und abwechselnd auch die Steingrube bzw. Sedanstraße zu nennen. Die angeführten Orte werden von den städtischen Streetworkern regelmäßig aufgesucht mit dem Ziel, Kontakt zur Szene zu halten, Ansprechpartner vor Ort zu sein und auch bei Bedarf die Friktionen, die bei Aufenthalten auf öffentlichen Plätzen entstehen können, zu bearbeiten. Gleichwohl lassen sich die in Einzelfällen auftretenden negativen Begleiterscheinungen – wie das Ablagern von Müll oder sog. wildes Urinieren – nur begrenzt durch soziale Arbeit verhindern.
Insgesamt besteht für den o.g. Personenkreis ein gutes Angebot in der Stadt. Durch den regelmäßigen Austausch zwischen der Verwaltung und den Anbietern werden passgenaue Hilfen entwickelt. Insoweit ist ein grundsätzlicher Handlungsbedarf – soweit er soziale Projektarbeit betrifft – nicht erkennbar.
2. Handlungsansätze
2.1. Ausweitung des Projektes „Wallstrasse“
In Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und der Drogenhilfe wurde das Projekt „Wallstraße“ weiterentwickelt. Ziel ist, statt bisher zweimal pro Woche nunmehr viermal pro Woche mit den Teilnehmern Aktionen im Reinigungs- bzw. Umweltbereich des Stadtgebietes durchzuführen. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei ca. 45.000,00 € jährlich. Beginn des Projekts wäre der 01.01.2020 mit Auslauf der bisherigen Maßnahme. Ziel ist es, das Projekt für zunächst zwei Jahre laufen zu lassen. Aus fachlicher Sicht wird die Durchführung des Projektes für einen Zeitraum von zwei Jahren mit jährlichen Kosten von ca. 45.000,00 € befürwortet.
Die Finanzierung des Projektes durch die Eingliederungshilfe ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich, sondern kann nur aus freiwilligen städtischen Leistungen erfolgen. Zusätzliche Mittelbindungen für diese neue freiwillige Leistung können nur bei entsprechender Ansatzminderung an anderer Stelle erfolgen.
Eine Möglichkeit zur kompensatorischen Ansatzminderung im Bereich der freiwilligen Leistungen – und damit der dauerhaften Finanzierung der Maßnahme aus dem städtischen Haushalt – ist derzeit nicht erkennbar. Insoweit muss aus haushalterischen Gründen an dem bisherigen Umfang und der bisherigen Finanzierung der Maßnahme durch die Johannishofstiftung festgehalten werden. Voraussetzung hierfür wäre die Zustimmung des Stiftungsrates der Johannishofstiftung zu einer weiteren Verlängerung der Maßnahme in den Jahren 2020 ff.
2.2. Teilnahme am Programm „Fitness im Quartier“
Daneben ist eine weitere jüngere Gruppe in den Nachmittagsstunden an der Jakobikirche anzutreffen. Auf Vorschlag der Streetworker soll diesem Personenkreis zweimal pro Woche in den Nachmittags- / frühen Abendstunden ein Fitnessprogramm angeboten werden. Im vom Cluster betriebenen Fitnesscenter an der Steingrube könnte das pädagogisch und sportfachlich angeleitete Angebot durchgeführt werden. Den Teilnehmern soll dabei eine Alternative zur alltäglichen Lebenssituation geboten werden. Die Konzeptarbeiten sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Das Projekt soll zunächst über 6 Monat pilotiert werden. Die Gesamtkosten für die Trainer und die Pädagogen belaufen sich auf ca. 5.200,00 €. Für dieses Projekt soll ein Drittmittel-Antrag – ggf. auch bei der Johannishofstiftung – gestellt werden.
Anlage/n: ///